Lieblingsreiseziele im Blick, Auslandszeit im Gepäck: Unsere Mitarbeiterin Alanka Škof berichtet von ihrer beruflichen Auszeit und wie sie innerhalb von fünf Monaten zu vier unterschiedlichen Reisen aufgebrochen ist. Ein Sabbatical gab ihr die Gelegenheit, ihre Sehnsuchtsorte in Asien, Australien, dem Indischen Ozean sowie der Karibik zu entdecken. Sie gibt Einblicke in die abwechslungsreiche Zeit eines Sabbaticals. Acht Fragen, acht Antworten - und ganz viele spannende Ideen, Erfahrungen, Themen.
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51 Jahre, arbeitet seit über 18 Jahren in der Abteilung „Design, Print & Medienmanagement“ und liebt Kino, Jazz und Japan.
Wie kam es zu der Idee ein Sabbatical zu machen?
Die Möglichkeit eines Sabbaticals gibt es schon seit einigen Jahren im Unternehmen, aber für mich waren die Erfahrungsberichte einer Kollegin der Auslöser. Schnell wurde aus der Idee ein Wunsch, den ich mir unbedingt erfüllen wollte. Irgendwie passte alles: Mein Mann unterstützte die Idee total, die Wohnung war abbezahlt und im November 2018 stand noch dazu mein 50. Geburtstag an. Alles in allem war das für mich der perfekte Zeitpunkt, um einen Break im Arbeitsalltag einzulegen.
Wann und wie lange haben Sie Ihr Sabbatical genommen?
Mein Sabbatical ging von November 2018 bis März 2019, also ziemlich genau fünf Monate. So viel Zeit wollte ich mir gönnen, um auch mental mal richtig rauszukommen. Da sich mein Mann kein Sabbatical einrichten konnte, habe ich mehrere Reisen mit verschiedenen Reisebegleitern geplant und dazwischen auch Zeit zu Hause verbracht.
Wo waren Sie überall und was waren Ihre Highlights?
Meine erste Reise führte mich Anfang November gemeinsam mit meiner Freundin Annette für drei Wochen nach Sri Lanka. In der ersten Woche haben wir auf der vorgeplanten Rundreise „Sri Lanka Classic“ von MEIERS WELTREISEN die traumhafte Insel erkundet. Sehr spannend war die Ruinenstadt Polonnaruwa mit ihren Tempeln und Buddhas. Auf einer Safari im Yala Nationalpark hatten wir die Gelegenheit, die Tierwelt Sri Lankas mit Elefanten, Waranen und Sri-Lanka-Leoparden zu erleben. Nach so vielen Eindrücken haben wir uns dann im Hotel Heritance Ayurveda Maha Gedara bei einer zwei-wöchigen Ayurveda-Kur verwöhnen lassen. Diese erholsame Zeit war für mich ein besonderes Highlight unter vielen.
Nach wenigen Wochen zu Hause haben mein Mann und ich die Koffer gepackt. Unser Ziel war Singapur. Nach zwei Tagen Sightseeing tauschten wir unsere Suite im eindrucksvollen JW Marriott Hotel Singapore South Beach gegen eine hübsche Schiffskabine und nahmen Kurs auf Nordaustralien. Auf der Kreuzfahrt durch die Inselwelt Indonesiens haben wir nicht nur Paradiese wie Bali, Lombok und Komodo kennengelernt, sondern auch Weihnachten und Neujahr an Bord gefeiert. Nachdem wir Darwin, die Hauptstadt des Northern Territory und ihre Umgebung u.a. den Kakadu Nationalpark und den Litchfield Nationalpark erkundet hatten, ging es mit einem mehrtägigen Zwischenstopp in Singapur wieder zurück ins kalte Deutschland.
Aber nicht für lange. Schon Ende Januar machte ich mich wieder auf die Reise, dieses Mal nach Kuba. Wieder war meine Freundin Annette meine Reisebegleiterin. Hier haben wir eine vorgeplante geführte Aktivreise unternommen. Havanna, Trinidad oder das üppige Viñales-Tal und nicht zuletzt das „Sierra del Escambray“-Gebirge zeigten sich als besonders reizvoll, wenn man sie zu Fuß oder mit dem Rad erkundet. Ein paar ruhige Tage in dem kleinen Fischerdorf Jibacoa machten diesen Trip perfekt.
Meine letzte große Reise im Sabbatical führte mich schließlich nach Japan. Mit meiner Zwillingsschwester Nicole bin ich drei Wochen lang auf eigene Faust mit dem Zug durch den Süden des Landes gereist. Im Gepäck hatten wir den Japan-Rail-Pass, mit dem man kostengünstig alle Züge des JR-Streckennetzes nutzen kann. Obwohl keiner von uns beiden japanisch spricht, gestaltete sich alles doch recht einfach. Schließlich wussten wir von einer früheren Reise, dass die Japaner ausgesprochen freundliche und hilfsbereite Menschen sind. Von Osaka mit seiner bezaubernden Burg und den bunten, quirligen Gässchen führte uns der Weg über drei der vier Hauptinseln des Landes. Sehr beeindruckend waren für mich die alte buddhistische Tempelsiedlung Koyasan, die Museumsinsel Noashima und die zweitägige Fahrradtour über den Shimanami Kaido, bei dem man über sieben Brücken radelt.
Jede Reise für sich war super. Ich kann also gar nicht sagen welche Highlights es gab, da alle Reisen sehr vielseitig und unterschiedlich waren.
Haben Sie im Voraus schon genau Ihren Reiseablauf gewusst oder waren Sie eher spontan unterwegs?
Das war von Reise zu Reise anders. Ich wusste früh, dass ich auf jeden Fall nach Sri Lanka wollte, um eine Ayurveda-Kur zu machen. Diese Reise habe ich auch entsprechend genau geplant. Im Gegensatz dazu haben wir in Japan die Route nur grob abgesteckt und erst unterwegs entschieden, was wir sehen wollten.
Was hat Sie das Sabbatical gekostet?
Alles in allem habe ich etwa 12.000 Euro benötigt, inklusive aller Flüge. Die Summe relativiert sich jedoch, wenn man bedenkt, dass man ein Sabbatical nicht alle Jahre macht oder vielleicht nur einmal im Leben.
Was hat sich nach der Reise für Sie verändert?
Auch wenn mich der Alltag wiederhat, zehre ich heute noch von den Erinnerungen und Erfahrungen. Manchmal ertappe ich mich zum Beispiel dabei, dass ich darüber nachdenke, wie man in anderen Kulturen an diese oder jene Aufgabe im Leben herangehen würde. Den Blickwinkel zu verändern, Optionen wahrzunehmen und sich auch mal in Gelassenheit zu üben, gehören zu den großen Erkenntnissen, die mein Sabbatical ausgelöst hat. Dadurch konnte ich „entschleunigen“ und meine Batterien wieder neu aufladen.
Würden Sie es wieder tun?
Jederzeit! Mein Fernweh ist nach dem Sabbatical nicht gestillt - im Gegenteil. Ich habe auch schon neue Ziele im Hinterkopf. Ob es dann wirklich noch einmal ein Sabbatical werden könnte oder ein ganz klassischer Jahresurlaub, das wird die Zukunft zeigen.
Welche Tipps können Sie anderen weitergeben, die überlegen selbst eine Auszeit zum Reisen zu nehmen?
Die Zeit reicht nie, um alles zu sehen. Von daher sollte man sich schon bei der Planung darüber klar werden, was einem persönlich wirklich wichtig ist - und dafür ausreichend Zeit einplanen. Wer von einem Ort zum anderen hetzt, war vielleicht überall, bringt aber am Ende nicht viel mehr mit nach Hause als die Fotos, die man schnell im Vorübergehen gemacht hat.