La Réunion: Kultur, Religion und Feiertage
La Réunion: Kultur, Religion und Feiertage
Lebhaft, gastfreundlich und inspirierend - so lassen sich Kultur, Religion und Atmosphäre auf La Réunion wohl am besten beschreiben. Die lebendige Mischung geht auch auf die vielfältige Herkunft der eingewanderten Einheimischen zurück - hier kommen europäische, schwarzafrikanische, madagassische, indische und chinesische Wurzeln zum Vorschein, die auch verschiedene Religionen mit sich bringen: Während an der einen Straßenecke die Kirchenglocken der Christen friedlich und tolerant zum Gesang des Muezzins läuten, begeben sich die farbenfroh gekleideten Inder zum Gebet in ihren hinduistischen Tempel. Die verschiedenen Gotteshäuser sind ebenfalls Erbe der Einwanderer, die das heutige Alltagsbild auf La Réunion bestimmen: Die Siedler aus Europa brachten das Christentum mit sich, die indischen Arbeiter, die nach dem Ende der Sklaverei für die Plantagen angeworben wurden, den Hinduismus.
Kultur auf La Réunion: Das Erbe der Einwanderer
Und so ist der Name von La Réunion, was übersetzt so viel wie „Zusammenkunft“ bedeutet, gleichzeitig Programm: Auf der jungen Insel mischen sich die Nachfahren der „Petits blancs“, französische Großgrundbesitzer, mit den „Cafres“, ehemalige Sklaven aus Schwarzafrika, den „Malbars“ und „Tamilen“, ehemalige Plantagenarbeiter, und den „Z’arabes“, den Nachfahren von Indern muslimischen Glaubens, die einst als Händler auf die Insel kamen. Dazu kommen die Nachfahren der Chinesen, die sich auf der Insel als Landarbeiter verdingten, und die Nachfahren der Franzosen, die sich für eine bestimmte Zeit hier niederließen. Diese „Z'oreils“ ergänzen wie die Einwanderer vom benachbarten Archipel der Komoren und vom ebenfalls französischen Überseedepartement Mayotte die Vielfalt des lebendigen Alltags auf La Réunion.
Eine Kultur, mit der sich aber alle Einheimischen auf La Réunion identifizieren, ist die kreolische. Auch sie ist Ausdrucksform einer Mischung aus unterschiedlichen Sprachen und Dialekten, was bedeuten kann, dass ein Bewohner des Nordens der Insel nicht unbedingt einen Einheimischen in Cilaos verstehen kann. Insgesamt gibt es weltweit sehr unterschiedliche Formen des Kreolischen, was sich auch durch die Herkunft der Sprache erklären lässt: Kreolisch diente einst der Verständigung zwischen Sklaven und Kolonialherren verschiedener Herkunft.
Kultur und Religion auf La Réunion: Kreolische Identität schafft Einheit
Was die kreolische Kultur aber weltweit mit sich bringt, ist ihre weltoffene, lebensfreudige Art, die sich vor allem in der Liebe zu Musik und Tanz ausdrückt: Mit ihren Liedern und Tänzen erzählen die Einheimischen von ihrer Geschichte und ihrer Identität. Unterschieden wird zwischen zwei Musikstilen: der Maloya und der Sega. Musik im Stil der Maloya erzählt von den harten Tagen der Sklaven auf den Feldern - der Musikstil bildete sich während der Zeit der Sklaverei heraus. Der Musik- und Tanzstil der Sega ist ein wilder Mix aus europäischen, afrikanisch-madagassischen Kulturelementen, der von romantischen Themen wie der Liebe und der Natur erzählt.
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